Selbsthilfe häusliche Gewalt e.V. Wuppertal

Gemeinsam gegen Gewalt – heute und jeden Tag

Am 25. November wird weltweit der „Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“ begangen. Auch wir bei Refugio Wuppertal möchten diesen Tag zum Anlass nehmen, auf eine Realität aufmerksam zu machen, die viele unserer Klientinnen täglich betrifft: häusliche Gewalt, Partnerschaftsgewalt und geschlechtsspezifische Gewalt, die häufig im Verborgenen geschieht – und dennoch ein massives gesellschaftliches Problem darstellt.

Die aktuelle Situation

Die neuesten Daten des Bundeskriminalamts zeigen deutlich, wie ernst die Lage ist:

Im Jahr 2024 wurden in Deutschland 265.942 Menschen als Opfer häuslicher Gewalt registriert – ein erneuter Anstieg und ein neuer Höchststand. Etwa 70 % der Betroffenen sind Frauen, viele davon mit Kindern. Besonders erschreckend: Im Jahr 2024 wurden 308 Frauen und Mädchen getötet – im Kontext häuslicher oder geschlechtsspezifischer Gewalt. Solche Tötungsdelikte werden zunehmend als Femizide bezeichnet, um den strukturellen Charakter dieser Gewalt sichtbar zu machen.

Unsere Erfahrung bei Refugio Wuppertal

Auch bei uns zeigt sich dieses Bild: Ein überwiegender Teil unserer Ratsuchenden sind Frauen, die Gewalt durch (Ex-)Partner erleben. Viele kommen zu uns, weil sie keinen sicheren Ort haben, keine Unterstützung im sozialen Umfeld oder weil sie sich erstmals trauen, über das Erlebte zu sprechen.

Ein strukturelles Problem: fehlende Schutzräume

Deutschlandweit mangelt es an ausreichenden Plätzen in Frauenhäusern und Schutzunterkünften. Dieser Mangel zwingt viele Betroffene dazu, in gefährlichen Situationen zu bleiben oder lange Wartezeiten auf sich zu nehmen. Wir sind überzeugt: Schutz vor Gewalt darf kein Zufallsfaktor sein. Hier braucht es klarere politische Prioritäten, nachhaltige Finanzierung und ein bundesweit abgestimmtes Ausbauprogramm für Schutzräume.

Was wir tun – und warum es wichtig ist

Frauen werden durch Frauen gestärkt und unterstützt, die selbst Gewalt erlebt haben und heute anderen Betroffenen zur Seite stehen. Dazu gehören:

Sichere Räume und psychosoziale Unterstützung, z. B. durch Beratung, Trauma-Therapie und Selbsthilfegruppen.

Rechtsberatung und Schutzmaßnahmen, damit Betroffene ihre Rechte kennen und sich sicher fühlen können.

Selbstbestimmung fördern, etwa durch Coaching, Bildung und wirtschaftliche Unabhängigkeit.

Stärkung des Selbstwertgefühls, z. B. durch Empowerment-Workshops und Möglichkeiten, eigene Ressourcen wiederzuentdecken.

Solidarische Netzwerke, die soziale Isolation vermindern und den Heilungsprozess unterstützen.

Unser Appell

Gewalt gegen Frauen ist kein privates Problem – sie ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Wir brauchen ein Umfeld, in dem Betroffene ernst genommen, geschützt und unterstützt werden.

Und wir brauchen politische Maßnahmen, die dem Ausmaß dieser Krise gerecht werden: mehr Schutzräume, mehr Prävention, bessere Vernetzung und klare Signale, dass Gewalt nicht toleriert wird.

Heute – und an jedem Tag des Jahres – stehen wir an der Seite derjenigen, deren Stimme oft überhört wird.

Refugio Wuppertal bleibt ein Ort des Zuhörens, der Unterstützung und des Schutzes.

refugio ...

 

…macht sich stark gegen Gewalt und bietet kostenlose und anonyme Beratung für Betroffene an. Wenn Sie körperliche, seelische oder sexuelle Gewalt erfahren – refugio ist für Sie da.

 

Wir zeigen Auswege aus der häuslichen Gewalt.

 

In Selbsthilfegruppen bieten wir Ihnen Gespräche im geschützten Raum.

Wir beraten zu den Themen: Rechtshilfe, Jobcenter, Jugendamt und Unterhalt an.
Wir unterstützen im Umgang mit Behörden (Opferschutz) und wir zeigen wie es weitergeht.

Wir geben der Familie einen Kompass

Georgia Manfredi (1. Vorsitzende)